Als ich im Juni letzten Jahres vom Züchter unserer Merinomädchen
ein Telefon und die Offerte einer Merinoschurernte bekam,
war ich
kurzerhand überfordert. Ich gab ihm jedoch die Telefonnummer meiner
Wollfreundin und sie war begeistert. Als schlussendlich die
Menge von rund 200 kg bekannt war, war auch sie ein bisschen überwältigt.
Als sie mich mit dieser Neuigkeit anrief, entschloss ich mich kurzerhand und ohne
weiter zu studieren, dass wir da gemeinsam etwas anreissen könnten.
Ganz nach dem Motto halbe Kosten, halbes Risiko.
Wir holten also die
Wolle ab, liessen sie waschen, kardieren und verspinnen. Meine Freundin
wollte ihren Teil zu Stoff verarbeiten lassen. Das Stöffchen ist immer noch nicht aus der Weberei entschlüpft.
Ja und da sitze ich nun als Kleinstunternehmerin , färbe Wolle
und versuche diese zu vermarkten. Ein spannendes Neuland haben wir da
betreten.
Wichtig ist uns, dass wir die Möglickeiten der
regionalen Wolle nutzen. Warum Wolle vom anderen Ende der Welt importieren, wenn bei uns der hochwertige und immer wieder nachwachsende Rohstoff auf kleineren Betrieben als
Abfallprodukt gilt und die grösseren Züchter kaum etwas für ihre
Arbeit bekommen, effektiv kaum die Schurkosten damit decken können.
Zudem werden Unmengen von ungewaschener Wolle aus der Region nach
China exportiert.
Solche Kreisläufe im Kleinen zu unterbrechen ist unsere Absicht.
Ein hochspannendes Unternehmen, das zudem Freude macht!